„Deutschland ist digital nur Mittelmaß. Wir müssen den Schalter umlegen und wieder Anschluss finden. Wir brauchen ein Fitnessprogramm Digitalisierung.“ So kommentiert Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), den aktuellen Digitalisierungsgrad in Deutschland. Das ist der Grund, warum der Verband die neue Studie „Digital. Kommunal. Deutschland. Smart Nation durch Smart Regions.“ der Quadriga-Hochschule Berlin unterstützt hat. Dabei gäbe es genug Potenzial, so Reiche. „Für uns steht dabei fest: ohne flächendeckende Breitband-Infrastrukturen keine Digitalisierung und Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft, sei es in der Stadt oder auf dem Land.“
Wie das Fitnessprogramm aussehen kann, beschreibt die Quadriga Studie, unter anderem:
- die Einführung einer Digitalstrategie unter Einbezug der Regionen (Smart Nation durch Smart Regions),
- den Aufbau schneller Internetanbindungen mit Glasfaser
- ein Datengesetz mit klaren Regeln für den Umgang und die Nutzung von Daten.
Professor Mario Voigt von der Quadriga-Hochschule Berlin: „Digitalisierung sollte Chefsache in Deutschland sein. Es braucht einen Chief Digital Officer, der koordiniert und nationale wie regionale Aktivitäten bündelt. Dabei sind die nächsten vier Jahre entscheidend für den Erfolg: Wir brauchen eine einheitliche Digitalstrategie für Smart Region und den Aufbau einer leistungsstarken Netzinfrastruktur mit Glasfaser und 5G. Dazu gehören die Schaffung digitaler Standards durch ein Datengesetz genauso wie ein Public Data Space als Referenzarchitektur.”
Im Zentrum der Digitalisierungsstrategie muss der Bürger stehen, denn es geht um den Umgang und die Nutzung seiner Daten. Dazu Katharina Reiche: „Daten haben einen Wert. Ihr Mehrwert muss sichtbar werden. Eine Politik, die “Open Data zum Nulltarif” zum Prinzip erhebt, übersieht, dass dazu benötigte Infrastrukturen von Unternehmen, von Kommunen oder staatlichen Institutionen finanziert werden müssen.“
Quelle: Pressemitteilung des Verbandes kommunaler Unternehmer